Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Überblick

Die Medizin versteht unter dem Begriff Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) die Entstehung einer verzögerten Reaktion auf ein belastendes einmaliges oder wiederkehrendes negatives Erlebnis.

Mann mit gesenktem Kopf

PTBS: Eine Krankheit, kein Makel

Anfang der 80er-Jahre wurde der Leitfaden für Menschenführung unter Extrembelastung herausgegeben. Dieses Konzept orientierte sich an der Stresstheorie und es flossen erstmals moderne psychologische und psychotherapeutische Überlegungen ein. Bislang stützte sich die medizinische Forschung auf diesem Gebiet auf Erfahrungen des zweiten Weltkrieges. Nun basierten weitere Überlegungen auf den Erfahrungen des Korea- und Vietnamkrieges.

Mit der Auftragserweiterung der Bundeswehr im internationalen Verbund seit Anfang der 90er-Jahre etablierte sich das Konzept der Posttraumatischen Belastungsstörung im Fachbereich der Psychiatrie und Psychotherapie des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.

Erlebnisse oder Situationen, die von der Normalität abweichen, können derartige Reaktionen auslösen. Einmalig belastende Erlebnisse finden wir beispielsweise als Zeuge oder Ersthelfer bei schweren Verkehrsunfällen, wiederkehrende oder fortlaufende Erlebnisse sind beispielsweise Folter, Mobbing, Missbrauch oder Kriege. Letztgenannte Ereignisse betreffen vor allem Soldaten. Während kriegerischer Auseinandersetzungen werden Soldaten immer wieder mit schweren Schicksalen, Verwundung und Tod konfrontiert.

Ständige Anspannung während des Einsatzes kann dazu beitragen, das Erlebte nicht verarbeiten zu können. Erst nachdem der Einsatz beendet ist, kommt der Betroffene zur Ruhe. Das ist der Zeitpunkt, an dem das Erlebnis neu erlebt werden kann. Wenn das Ereignis nicht bewältigt wird, kann das zu PTBS führen.

Symptome für die Entwicklung einer PTBS sind Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Albträume, Aggressivität, Ablehnung sowie Schuld- und Schamgefühle. Betroffene kapseln sich vom sozialen Umfeld ab, machen Überstunden, vermeiden Kontakt zu Familie und Freunden. Professionelle Hilfe ist notwendig.

 

Bron: http://www.bundeswehr.de